Sich selbst verlieren in einer Beziehung- wie du den Weg zurück zu dir findest
- MindsetHealingGrow
- vor 4 Tagen
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Einleitung
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du liegst wach in deinem Bett, dein Partner liegt neben dir - und trotzdem kannst du nicht schlafen. Du fühlst dich alleine, unverstanden und irgendwie leer. Deine Gedanken kreisen um eure Beziehung, du fühlst etwas ist nicht in Ordnung. Obwohl du mit dem Gefühl der Einsamkeit, Leere und vielleicht auch Trauer einschläfst, stehst du morgens auf und funktionierst. Du tust was von dir erwartet wird, du verhältst dich wie immer... Aber irgendwo auf eurem gemeinsamen Weg als Paar hast du dich selbst verloren. Deine Wünsche, deine Ziele, deine innere Stimme, dein Leuchten all das ist irgendwo auf eurem gemeinsamen Weg verloren gegangen.
Es ist als würdest du neben deinem eigenen Leben stehen. Du reagierst, du gestaltest nicht mehr. Du gibst, bekommst aber kaum was zurück. Und irgendwann fragst du dich: Wer bin ich eigentlich noch, wenn ich niemanden gefallen muss? Wer wäre ich, wenn mich niemand hört oder sieht? Wer wäre ich, wenn ich innerhalb von Sekunden alles verändern könnte?
Erkennst du dich wieder? Dann lies unbedingt weiter
Wie kommt es überhaupt dazu, dass man sich selbst verliert?
Kein Mensch verliert sich plötzlich. Es ist ein schleichender Prozess - oft so langsam, dass man ihn selber kaum bemerkt. Im Alltag nehmen wir uns oft wenig Zeit für uns selber, wir geben unsere Zeit, unsere Emotionen den Menschen um uns herum. Zeit für sich selber einzuplanen galt lange Zeit als Egoistisch. Insbesondere in einer neuen Partnerschaft gibt man mehr, man möchte schließlich dem Partner zeigen, dass man es wert ist geliebt zu werden. Also investiert man viel Zeit, viele Gefühle, viele Wünsche und Hoffnungen in die neue Partnerschaft. Man ignoriert Warnsignale, man toleriert Fehlverhalten des Partners, denn man selber ist ja auch nicht perfekt. Man verzichtet auf Dinge, die einem wichtig waren, weil sie dem Partner vielleicht missfallen. Der beste Freund oder die beste Freundin ist dem Partner ein Dorn im Auge? Nun, er oder sie ist ja wirklich nicht der beste Einfluss. Zuviel Make-up, das Kleid zu eng, der Ausschnitt zu tief, ok gehen wir shoppen und kaufen Dinge, die ihm gefallen. Der Fußball-Abend mit den Jungs, der Stammtisch jede Woche, die nervige Mutter, naja ok ich muss nicht dauernd zum Fußball oder meine Jungs sehen und ja meine Mutter ist wirklich schwierig.... diese Aufzählung könnten wir endlos weiterführen... Erkennst du dich? Erkennst du Dinge, die du aufgegeben hast, um deinem Partner zu gefallen?
Gerade in Beziehungen mit emotionaler Abhängigkeit oder toxischer Dynamik geschieht dieser Prozess leise. Vielleicht kennst du es bereits aus deiner Kindheit: Du hast deinen Eltern versucht alles recht zu machen, in der Hoffnung Liebe und Anerkennung zu erfahren. Du übernimmst die Verantwortung für die Stimmung des anderen und hoffst, dass du für deine Investition Liebe, Anerkennung, Sicherheit.... eine stabile Partnerschaft bekommst.
In unserer Kindheit lernen wir schnell was wir tun müssen um Liebe zu bekommen oder auch Anerkennung. Musstest du immer gute Noten haben, damit du gelobt wirst? Warst du deinen Eltern zu laut, zu leise, nie genug? War dein Verhalten nie richtig? Hast du nur Liebe bekommen, wenn du genau das getan hast was von dir erwartet wurde? Wurden deine Gefühle nicht ernst genommen, als falsch, gelogen dargestellt?
Vielleicht merkst du bereits, dass du einige Fragen mit Ja beantworten kannst, oder es sind dir spontan Beispiele eingefallen.
Woran erkennst du jetzt genau, dass du dich verloren hast?
Du fühlst dich innerlich leer oder taub- Deine Freude, deine Neugierde oder deine Kreativität- all das scheint weg zu sein.
Du hast Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen
Selbst einfach Dinge wie "Was möchte ich heute essen?" oder " Was würde mir jetzt gut tun?" überfordern dich.
Du fragst dich oft, was eigentlich los ist
Früher warst du vielleicht voller Energie, du hattest einen großen Freundeskreis, warst fröhlich und hast dein Leben genossen. Mittlerweile bist du eher isoliert, greizt und emotional schnell überfordert.
Du passt dich ständig an
Du hast immer das Gefühl dich verbiegen zu müssen, damit der andere mit dir zufrieden ist - und du vergisst dabei, was du eigentlich brauchst.
Du zweifelst an deinem Wert
Wenn du das Gefühl hast, dass du nur dann geliebt wirst, wenn du still bist, hilfreich oder "pflegeleicht", dann verlierst du den Kontakt zu deinem "echten Ich".
Wenn du dich in einigen dieser Punkte wiedererkennst: Du bist damit defintiv nicht alleine und du bist nicht "falsch" oder " zu viel". Die Gefühle der inneren Leere und Taubheit sind Signale deiner Seele. Dein Körper versucht durch Symptome zu zeigen " Schau hin, hier stimmt etwas nicht." Leider ignorieren wir gerne die ersten Signale und Symptome und reagieren oft erst dann, wenn es extrem wird wie z.B Panikattacken.
Aber keine Sorge, wir beschäftigen uns nun damit was du aktiv tun kannst
Warum hat es eigentlich nichts mit Schwäche zu tun, wenn man erkennt " Ich habe mich selbst verloren"?
Diese Gedanken kommen schnell. Man verfällt in den Gedanken " Wie konnte ich das nur zulassen." Man wird wütend auf sich selbst und gibt sich die Schuld. Vielleicht beginnst du auch dich zu schämen, weil du dich nicht so kennst und dir eigentlich selber geschworen hast, dass dir das nie wieder passiert.
Nun Tatsache ist: Du bist nicht schwach, dumm oder unfähig - Du hast überlebt.
Diese Aussage führt bei dir wahrscheinlich zu einem fragenden Gesicht, aber wie bereits oben beschrieben: Die Muster stammen aus deiner Kindheit. Und wir wissen mittlerweile, dass Kinder immer versuchen geliebt zu werden, Anerkennung zu erfahren... Menschen sind soziale Wesen, sie streben danach dazu zugehören.
Hast du vielleicht gelernt, dass Liebe etwas ist, dass man sich verdienen muss?
Hast du früh Verantwortung übernehmen müssen und hast deine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen müssen?
Diese Muster wirken unterbewusst in uns weiter. In einer Beziehung werden diese Muster wieder aktiviert, daher reagieren Menschen in Beziehungen oft völlig anders. Viele Menschen beschreiben, dass sie beruflich souverän und selbstbewusst sind, in Freundschaften offen und kommunikativ, in Partnerschaften hingegen sind sie völlig anders. In Partnerschaften geht es um "Liebe kriegen". Und das ist oft der große Unterschied- wieso man in Beziehungen anders reagiert.
Mit dieser Erkenntnis kannst Du nun beginnen zu heilen...du kannst beginnen deine blinden Flecken, alte Glaubensmuster zu erforschen: Woher stammen sie?
Wenn wir es schaffen unsere verborgenen Glaubensmuster sichtbar zu machen, dann haben wir den ersten Schritt geschafft - zurück zu uns selbst zu finden.
Erste Schritte auf dem Weg zurück zu dir:
1) Beginne wieder dich selbst zu fragen: " Was brauche ich gerade?"
Es wird sich zu Beginn merkwürdig anfühlen, ja vielleicht sogar egoistisch. Aber mit der Zeit wird es zur Gewohnheit und du lernst immer mehr auf deine Bedürfnisse zu hören. Achtsamkeit ist hier das Schlüsselwort. Höre achtsam auf deine Bedürfnisse und lerne in deinem Tempo diese zu erfüllen.
2) Erkenne deine Gefühle an- ohne sie zu bewerten
In Meditationen lernen wir, dass wir alle Gefühle, alle Gedanken wahrnehmen, sie aber nicht bewerten. Jede Emotion hat einen berechtigten Grund, jedoch ist keine Emotion von Dauer. Emotionen zeigen dir, wo du gerade hinschauen solltest: Warum bin ich wütend? Was hat diese Situation in mir ausgelöst?
Je mehr du den Zugang zu deinen Emotionen lernst, desto leichter wird es wieder mit dir selber im Einklang zu sein.
3) Erinnere dich an dein früheres Ich
Wie warst du vor deiner Partnerschaft? Was hast du gerne getan? Hattest du besondere Hobbys? Ziele?
Versuche dich daran zu erinnern und beginne langsam wieder mit Dingen, die du gerne getan hast. Lass dich inspirieren von deinem alten Ich.
4) Sag Nein
Ein Nein zu deinem Partner, kann ein Ja zu dir selber sein. Versuche dich Abzugrenzen und dich damit gut zu fühlen. Entscheide dich jeden Tag neu für dich selber. Im übrigen hat das nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstliebe.
5) Hol dir Unterstützung
Du musst nicht alleine stark sein, du kannst dir Unterstützung suchen. Systemische Beratung kann genau das Richtige sein. Hier hast du den Raum um über dich und deine Gefühle zu sprechen. Du kannst auf neutralem Boden abgleichen " Was empfinde ich, warum empfinde ich so und was mache ich jetzt?"
Ich begleite dich gerne auf diesem Weg, denn wenn du bis hierhin gekommen bist, dann ist vielleicht genau jetzt der Zeitpunkt zurück zu dir selbst zu finden. In deinem Tempo - zurück zu dir.
Wir schaffen gemeinsam einen Raum, in dem du dich sicher und verstanden fühlst. Hier darfst du wachsen- ganz ohne Druck
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